Der seit 1986 jährlich ausgelobte Deutsche Bauherrenpreis steht unter dem Motto "Hohe Qualität - Tragbare Kosten". Dieses Motto trägt den Initiativen "Architektur und Baukultur" sowie "Kostengünstig qualitätsbewusst Bauen" von Bund, Ländern und Verbänden Rechnung.
Von oben nach unten: Projekte von Daniel Blass + Michael Weber, Gereon Hessel (Foto: Dieter Bülte), Markus Ott (Foto: Tom Gundelwein), Wolfgang Rost, Reinhard Schneeweiß, Petra Schuetz, Walter Singer
Der vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Bund Deutscher Architekten (BDA) und Deutschen Städtetag (DST) gemeinsam ausgelobte Wohnungsbauwettbewerb wirbt für wirtschaftliches und ressourcenschonendes Planen und Bauen mit hoher Qualität. Weiterhin soll die Rolle der Bauherren und Investoren hervorgehoben, ihre baukulturelle Verantwortung herausgestellt sowie neue Formen der Zusammenarbeit und Kosteneinsparung durch systematische Kooperation aller Beteiligten gewürdigt werden.
Diesen Voraussetzungen entspricht das Projekt „Artilleriekaserne St. Arnual - Neues Wohnen - ..." in idealer Weise. Zur Teilnahme am Wettbewerb hatte die mit der Projektentwicklung betraute GIU (Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung, Saarbrücken) die beteiligten Architekten aufgerufen. Sieben Architekturbüros mit 11 Projekten beteiligten sich - zusammen mit der GIU und den Bauherren - am Wettbewerb und erhielten einen der 10 Preise, die unter den 132 Einreichungen der Sparte Neubau ausgewählt wurden.
Im Votum der Jury wird die besondere Qualität des Projektes wie folgt beschrieben: „ ... Die eingereichten Beiträge zeigen nahezu prototypisch, welche Bausteine zu einem erfolgreichen Projekt innerstädtischen Wohnens gehören: Da wäre zum einen der Konversionsstandort, eine ehemalige Artilleriekaserne, der zur Wiedernutzung anstand. Ein Projektentwickler übernahm die Entwicklung der ca. 3 ha großen Liegenschaft und steuerte nicht allein die Vermarktung, sondern moderierte nachbarschaftliche Abstimmungen mit Hilfe eines Gestaltungsbeirats und -handbuchs. Dazu kommt außerdem ein robustes städtebauliches Konzept des Büros Wandel Hoefer Lorch, das zur Grundlage für einen architektonischen Ideenwettbewerb wurde. In einem solchen Verfahrensrahmen und einem offenbar guten, weil kooperativen Klima fanden ortsansässige Bauherren und Architekten zusammen und realisierten individuell zugeschnittene Lösungen für das selbstbestimmte Wohnen in der Stadt ... Besonders beeindruckend ist, welche Vielfalt und Gestaltungsspielräume das fixierte Grundkonzept den Selbstnutzern auf eng begrenzten Flächen lässt ... Dass dabei die Architektursprache individuell und vielfältig ausgeprägt ist, war Teil des Konzepts ... Allein die Zahl der eingereichten Beiträge verweist auf eine funktionierende Kommunikation zwischen den Bauherren und den jetzigen Bewohnern der Siedlung."
Neben der GIU und dem Büro Wandel Hoefer Lorch wurden folgende saarländische Architekten mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2008 ausgezeichnet: Daniel Blass + Michael Weber, Reinhard Schneeweiß, Markus Ott, Walter Singer, Petra Schuetz, Wolfgang Rost, Gereon Hessel. Zum ersten Mal seit Auslobung des Deutschen Bauherrenpreises wurde damit ein saarländisches Projekt ausgezeichnet. Die Architektenkammer des Saarlandes gratuliert allen Beteiligten zu diesem Erfolg!
Die Dokumentation zum Deutschen Bauherrenpreis 2008 befindet sich als pdf-Datei unter http://www.gdw.de, Rubrik Wettbewerbe.